Nov 27 1944 Werther

Bf 109 G-14 abgestürzt in Werther

Eine Bf 109 G-10, Weiße 2, der IV./JG 27, in Schleswig-Holstein im Mai 1945

Die Messerschmitt Bf 109 wurde von Feldwebel Heinz Dünn geflogen. Die III. und IV. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 nahmen an jenem Tag neben anderen Jagdgeschwadern an Angriffen auf Bomberformationen und Begleitjäger der amerikanischen 8. Luftflotte des Generals Doolittle teil, die Verkehrsziele im Rhein-Main-Gebiet angriffen.

Um die Mittagszeit waren die sichernden amerikanischen Jagdverbände bereits in den Großraum Rheine-Osnabrück-Gütersloh-Münster eingedrungen. Die IV. Gruppe des JG 27 befand sich zwischen Münster und Bielefeld im Einsatz. Aufgrund der hohen Anzahl von alliierten Begleitmaschinen, gelang es den deutschen Jagdfliegern nicht, auch nur die Konturen eines einzigen Bombers zu erblicken.

Angesichts der Massen an Flugzeugen in der Luft, geschah es immer wieder, daß man eigene Maschinen für feindliche hielt oder umgekehrt. So auch an jenem Tag, als zwei Feldwebel des JG 27 einen Luftkampf führten und sich dabei gegenseitig vom Himmel holten.

Die Maschine von Fw Heinz Dünn schlug auf einer Ackerfläche nahe der „Haller Straße“ im Gebiet der Stadt Werther im Kreis Gütersloh auf. Die Messerschmitt von → Fw Kurt Gerbig fiel zwei Kilometer entfernt in einem Siek am „Hängeberg“ im Ortsteil Ascheloh der Stadt Halle nieder. Beide Flugzeugführer konnten sich, wenn auch verletzt, mit den Fallschirmen retten.

Anmerkung
Die Bilanz des Abwehreinsatzes am 27. November 1944 war katastrophal. Mit 750 Jagdmaschinen trat das I. Jagdkorps gegen den Einflug der 8. Luftflotte an. Bei über 50 eigenen Verlusten konnten nur 11 amerikanische Begleitjäger abgeschossen werden, jedoch nicht ein einziger Bomber.

Flugzeugdaten
Typ: Messerschmitt Bf 109 G-14
Werknummer: 461.453
Kennzeichen: unbekannt
Einheit: 13./JG 27 Luftwaffe                 Nationalität:  Deutsche Flagge  Deutsches Reich

Besatzung
FF Fw Heinz Dünn (verwundet)

Quellen
Werner Girbig „Vermißt: Rätselhafte Schicksale deutscher Flieger im 2. Weltkrieg“
Vor-Ort-Recherche
Zeitzeugenbefragung
Foto LEMB Forum

3 Kommentare

  1. Ich vergaß das wichtigste Detail zu erwähnen: es handelt sich auf dem Foto um eine Bf 109 G-10 (nicht um eine Bf 109 G-14). Der Unterschied zur Bf 109 G-14 bestand in dem stärkeren Triebwerk (einem DB605 D mit 1850 PS, gegenüber dem DB605 AM der G-14 mit ca. 1700 PS). Beide Triebwerke waren mit einer Methanol-Wasser-Einspritzung (MW50) ausgerüstet, die G-10 verfügte allerdings – aufgrund des größeren Laders – über eine wesentlich bessere Leistung in Flughöhen über 6000 m.

  2. Guten Tag Herr Klitsch, hier möchte ich eine kurze Anmerkung zum Foto machen. Es handelt sich bei der auf dem Foto abgebildeten Maschine – weiße 2 der 13./JG27 – um eine Maschine der IV./JG 27 (nicht III./JG 27). Die Maschine wurde bei Messerschmitt in Regensburg gebaut (Werk-Nrn. 130xxx).

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