In den frühen Morgenstunden des 27. Februar 1945 stürzte ein englische Nachtjäger der 305. Squadron im Bereich des „Tönsberges“ nieder. Es handelt sich hier um einen Bergrücken im Teutoburger Wald der eine Höhe von 333,4 m über NN erreicht und im lippischen Oerlinghausen liegt.
Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse, in jener Nacht herrschte dort Bodennebel, zerschellte die Maschine an dem Bergrücken. Die beiden Besatzungsmitglieder wurde dabei getötet und am nächsten Tag auf dem Friedhof der Stadt Oerlinghausen erstbestattet. Nach dem Krieg wurden sie auf dem englischen Soldatenfriedhof in Hannover endbestattet.
Bei dem Absturz wurde das auf dem Tönsberg befindliche und im Jahre 1930 eingeweihte Ehrenmal für die Gefallenen der Ersten Weltkrieges leicht beschädigt. In der Nähe des Wracks der Maschine wurden drei mitgeführte Bomben aufgefunden, die nicht explodiert waren.
Die deutschen Truppen, die in den letzten Kriegstagen versuchten, die Alliierten auf ihrem Vormarsch aufzuhalten, nutzten die riesige Sprengkraft der drei Bomben, um damit zwei Brücken zu sprengen: die große Autobahnbrücke der A2 in Lämershagen und die Landstraßen-Brücke beim Gasthaus Deppe über die Autobahn.
Der Startpunkt des Nachteinsatzes war der Flugplatz A.75 Cambrai/Epinoy in Frankreich.
Anmerkungen
Weitere Einzelheiten zu dem Absturz findet man in „Der Tod am Tönsberg“ von Werner Höltke in „Der Minden-Ravensberger“ 78. Jahrgang 2006, Seiten 51-54.
Herr Höltke hatte im Jahr 2005 Kontakt zu Jean Nielsen, der Schwester des Piloten Lawrence Etheridge, die nach Informationen zum Absturz der Maschine ihres Bruders suchte.
Flugzeugdaten
Typ: De Havilland D.H.98 Mosquito VI
Seriennummer: PZ371
Kennzeichen: SM + S
Einheit: 305. (Polish) Squadron RAF Nationalität: Britisch
Besatzung
Pilot – P/O Lawrence Peter Etheridge (gefallen)
Navigator – F/S Alexander John Joyce (gefallen)
Quellen
Werner Höltke „Der Tod am Tönsberg“
Vor-Ort-Recherche
Foto Polish Squadrons Remembered
Deutschland